Simon Sineks Why: Warum bei Kotzbroken Kaufen


Kennen Sie das „Why“ von Simon Sinek?
Den Golden Circle?
“People don’t buy what you do. They buy WHY you do it.”
🤣 Sorry: Ich halte das für ausgemachten Blödsinn.
Es widerspricht meiner beruflichen und persönlichen Lebenserfahrung; es kollidiert mit allem was ich über Marketing-Betriebswirtschaft und Verhaltensökonomie weiß.
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Mehr dazu: hier
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➡ Ich bin ziemlich überzeugt, dass Hashtag Purpose (neudeutsch: Sinn) in Sachen Personalmarketing eine Killerapplikation ist (wenn das Geld stimmt).
🔄 Aber Purpose plötzlich auch als ultimative Marketingapp zu feiern, springt viel zu kurz.
„Meine Kunden kaufen, weil unser Laden so sinnschwanger ist!“
⁉ Echt?
Ich schreibe das, weil ich gerade zwei Kontakte mit cleveren Menschen hatte. Zufällig haben beide bei „Golden Circle“ glänzende Augen bekommen. Vor Ehrfurcht. Einer davon studiert Marketing an der HSG – also der renommierten Hochschule Sankt Gallen.
„Why“ also Lehrstoff im Marketing bei Hochschulen?
Da fehlt nur noch „Die Mäusestrategie für Manager“ als Pflichtlektüre fürs Kolloquium.
😼>>Ironie aus<< Praktisches Beispiel: Ich habe schon viele iPhones gekauft und noch nie einen Gedanken daran verschwendet, „why“ Apple das iPhone entwickelt und verkauft. Ich gehe davon aus, sie tun es des Geldes wegen (neue Yacht für Tim Cook). Why bezogen auf Apple: Gründer Steve Jobs soll ein genial-schwieriger Zeitgenosse gewesen sein. Ein Kotzbrocken mit Visionen. Respekt! Aber deshalb kaufen? Ich kaufe dieses Smartphone aus anderen Gründen: 1. Ich bin ein DAU (dümmster anzunehmender User) und das Ding ist einfach & gut 2. Auf den Datenaustausch per AirDrop will ich nicht verzichten 3. Ich bin Apple einmal komplett auf den Leim gegangen – und umstellen wäre aufwändig Das ist schon alles. Und zwar bezogen auf die teuersten Firma mit der wertvollsten Marke der Welt. Haben Sie sich schon mal gefragt, welches tiefere „why?“ … …hinter einem Lichtschalter steckt? Hinter einem Laub-Rechen? Hinter einem Tesla von Elon Musk, dem Menschenfreund? 😼>Ironie aus<
Man kann es drehen und wenden wie man will:
Kunden kaufen nicht DIESES „why“, sondern wegen des ANDEREN „why“:
„Why should I buy it?“
„Warum sollte ich?“
„Welches Problem löst mir dieses Ding?“
Wenn ein bisschen Weltverbesserung dazu kommt?
Super!
Dann ist allen geholfen.
In Zeiten, in denen das Marketing immer egozentrischer wird und die halbe Wirtschaft lieber Markenpflege betreibt, als sich mit „find a need and fill it“ auseinanderzusetzen, ist Sineks „why“ kontraproduktiv.
Sein „why“ verführt dazu, den eigentlichen Nutzen für den Kunden zu übersehen. Stattdessen wird ein überdimensioniertes, bedeutungsschwangeres und oft beliebiges Marken-Statement abgesondert.
Auch hinter dem Universal-Claim der Silikon-Valley-Giganten „Make the world a better place“ steckt „why“?
Die Frage ist:
Wer kauft denen das noch ab?
Das Schlimmste: Die Landingpages sind nicht zielführend. Sie wollen nichts und sind nur so da.
Und damit meine ich nicht: 📞 „Wenn Sie Fragen haben: Rufen Sie uns an!“